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Fest der Erscheinung des Herrn (6. Jänner 2004) Mt. 2:1-12.

Das heutige Evangelium, im Zusammenhang mit ernstzunehmender wissenschaftlicher Forschung (Konradin Ferrari D'Occhieppo, Der Stern der Weisen), erlaubt uns jenes wichtige Ereignis der Erscheinung historisch zu rekonstruieren. Den Hirten ward Er zuerst kundgetan, sie knien vor Ihm nieder. Am Feste der Erscheinung aber huldigen Ihm die Priester, nicht die Israels, die nichts von Ihm wissen wollen, schon gar nicht der König, der – wie heute die Kirchenfürsten – nichts mehr fürchtet, als seine Position zu verlieren, sondern – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit – fromme Astronomen aus dem längst verlassenen Babylon. Alleine diese Allegorie ist bedeutend (und bei Gott sind Allegorien nicht dichterischer Auswuchs, sondern Realität): Ausgerechnet aus der Hure Babylon, längst verlassen, wie es eines Tages alle Hochkulturen aufgrund ihrer moralischen Korruption sein werden, kommen Astronomen, die in der fast verlassenen Stadt in ihrem Observatorium ausgeharrt hatten. Die Sterne gaben ihnen immer Aufschluss über den Ratschluss des EINEN, an den letztlich die ganze Antike im Erbe der Uroffenbarung glaubte, was uns nur durch die Historiker verschleiert wird. „Die Götzen der Heiden“ waren deswegen Dämonen, weil nur die Korruption der Hochkulturen dahinter den EINEN verbarg. (Heute ist es ja nicht anders: Statt Zeus, Hera und Athene, glaubt man heute an die Evolution, den Sex und die Psychologie). Nicht so diese Astronomen. Sie suchten nach dem Fingerzeig Gottes und sie sahen im späten Frühjahr des Jahres 7 vor Christus den Stern Marduks, Jupiter, sich dem Stern des jüdischen Volkes Kewan, Saturn, nähern, um dort zu verweilen, was auch die Evangelienstelle, die von nur einem Stern spricht, erklärt, denn die beiden sollten „zusammen herrschen.“ Durch optische Täuschung aufgrund der Verschiedenheit der Planetenbahnen scheint dies wirklich für eine Weile so zu sein. Das geschieht nur alle 854 Jahre und erklärt auch den Ausdruck im Evangelium: Die richtige Übersetzung der griechischen astronomischen Fachausdrücke, die Hieronymus für die Übersetzung der Vulgata abgingen, lautet nämlich: „Und siehe, der Stern, den sie in dem (Abend-)Aufgange gesehen hatten, zog vor ihnen her, bis er im Gehen stehen blieb oben darüber, wo das Kind war.“

Dies passierte aber, nachgemessen und rekonstruiert, am 12. November des Jahres 7 a.C., an dem die beiden Planeten nicht nur scheinbar stillstanden, sondern sie schienen auch an der Spitze des Zodiakallichtkegels (der Milchstrasse) trotz einer langsamen Aufrichtung konstant auf denselben Ort (von Jerusalem aus gesehen), nämlich das ca. 8 km entfernte Bethlehem. So fanden sie Christus. „Als sie den Stern erblickten, wurden sie froh in grosser Freude gar sehr.“ Und sie brachten Ihm die Gaben dar und erhielten „im Traum die Weisung“ nicht zu Herodes zurückzukehren, sondern einen anderen Weg zu nehmen. Hier wird kein Engel erwähnt für das Traumgesicht und tatsächlich näherte sich der Planet Mars, der Bote des Unheils und das Symbol der feindlichen Westvölker mit Riesenschritten dem Jupiter, womit dieser, und damit der Messias, wie die drei Weisen vermuten mussten, in Gefahr war. Schon Monate vorher hatten sie das berechnen können für den Februar des nächsten Jahres. Sicherlich hatten sie sich in Jerusalem über den wirklich verhassten Herodes erkundigt und zogen nun ihre Schlüsse.

Was muss das für eine Enttäuschung gewesen sein. Diese Heiligen waren über drei Monate 1100 km unterwegs gewesen, um dem Messias zu dienen und dann erfahren sie, dass Ihm Gefahr droht? Hätten sie Ihm helfen können? Wohl kaum. Fremde fallen immer auf, und die Schergen des Herodes hätten die heilige Familie entsprechend schneller gefunden.

Für uns ist die nähere Analyse dieses Evangeliums umso interessanter, als wir hier ein herrliches Beispiel für die detaillierte Wahrhaftigkeit desselben haben. Es soll der oben zitierte Autor – in Anspielung an die von Lukas in der Apostelgeschichte erwähnten Mesopotamier (Ap. 2:9) – sprechen:

„Dennoch kann man darin eine Andeutung für die Möglichkeit sehen, dass zwischen den babylonischen Weisen und einigen der Apostel Verbindungen angeknüpft wurden, durch die ein Bericht über die Pilgerfahrt zum neugeborenen Jesusknaben in die Hand des Evangelisten Matthäus gelangt sein kann. Wir haben genügend Gründe dafür kennengelernt, dass dieser Bericht im wesentlichen unverfälscht in das Evangelium übernommen wurde: die zeitliche Reihenfolge der astronomischen und irdischen Begebenheiten ist in bester Ordnung, die nach babylonischer Theorie wichtigsten Phasen der Himmelserscheinungen werden mit den dafür zutreffenden Fachausdrücken angeführt, die Vorgänge werden aus der Sicht der Magier geschildert, die für manches sogar die einzigen Augenzeugen waren. Gerade an einer solchen Stelle tritt der Bericht aus seiner sachlichen Reserviertheit ganz auffallend heraus. Ein ergreifender Ausbruch selbsterlebter Freude klingt in den Worten auf: 'Sie wurden froh in grosser Freude gar sehr.'“

So mancher wird jetzt aufschreien, dass dann, wenn alle Berechnungen auf den 7. April des Jahres 30 als Kreuzigungsdatum weisen, Christus somit mehr als 33 Jahre gehabt haben musste. Weder in der Hl. Schrift, noch in der eigentlichen Tradition ist die Rede von 33 Jahren, auch wenn es ein frommer Glaube ist. Wir wissen ja auch heute noch nicht, ob Petrus im Jahre 64 oder 67 gekreuzigt wurde, was spielt das auch für eine Rolle?

Das interessante an dem heutigen Evangelium ist, dass es ein im Detail sachlicher Bericht ist, der in genauer Auslegung nicht – wie heute üblich – eine ewige Wahrheit weg zu erklären versucht, sondern einen immensen Einblick in das gewährt, was zu Gottes grössten Wundern gehört: Nicht das Wunder im strikten Sinne der Durchbrechung der Naturgesetze ist das grösste, sondern die absolute Einfachheit Gottes, Sein absolut einfaches ICH BIN. Aus Barmherzigkeit und zu unserem Heil (Cf. vatikanisches Konzil) wirkt Gott das Wunder der Durchbrechung der Naturgesetze, was ja kompliziert ist. Einfacher – und der IHM eigener – ist aber die einfache Vorsehung, nämlich die Planeten zur Zeit der Geburt Christi so stehen zu lassen, damit die Weisen aus dem Morgenlande zu IHM finden. Matthäus bestätigt das, denn er lässt nicht plötzlich die drei Weisen vor dem Kind in Bethlehem stehen, wie es aus den Worten der Gottesmutter zu entnehmen gewesen wäre, sondern er, der Steuereintreiber, schreibt einen astronomischen Fachbericht mit Ausdrücken, die er nicht kennen konnte und zu denen Gott ihn sicher nicht inspiriert hätte, wäre die Geburt Christi später zu datieren.

So aber ist beides möglich und wahrscheinlich hat auch beides stattgefunden. Matthäus erhält von mindestens einem der Weisen den genauen Bericht des wichtigsten Ereignisses in dessen Leben und Gott sorgt dafür, dass er ihn richtig niederschreibt. Der Autor des oben genannten Buches hat 40 Jahre seines Lebens den Inhalt der nicht einmal 170 Seiten nachgeforscht und das kann nicht nur auf wissenschaftlichen Ehrgeiz des ehemaligen Ordinarius für theoretische Astronomie in Wien hinweisen, sondern auf viel Liebe und Verehrung. Gleich den Weisen, die auf einer Reise von 2500 Kilometern – mit all den Verwinklungen des Karawanenpfades ihr Leben riskierten, verbrachte er 40 Jahre mit dem auffallenden Bericht im Evangelium des Matthäus.

Wie weit gehen wir für das Allerheiligste? Wie lange forschen wir nach der Wahrheit?

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